Liste von Thujon-haltigen Pflanzen (Wermut, Ysop & co.!)
Thujon (auch Absinthol oder Tanaceton) ist ein Keton, das in den ätherischen Ölen einigen Pflanzen vorkommt und eine psychoaktive Wirkung entfaltet, jedoch auch einige Nebenwirkungen und toxische Effekte hat.
In hohen Dosierungen kann es zu Krämpfen, Verwirrtheit und anderen Vergiftungserscheinungen kommen!
Im Folgenden möchten wir euch eine Liste von Thujon haltigen Pflanzen vorstellen!
Pflanzen mit diesem Inhaltsstoff werden oftmals als Räucherstoff verwendet, da Thujon inhaliert eine leicht berauschende, stimulierende, aphrodisierende und in hohen Dosierungen angeblich sogar psychedelische Wirkung entfalten soll.
Auch die besondere Wirkung des originalen Absinths soll durch die im Wermut (Artemisium absinthium) enthaltene Thujone erzeugt werden.
Doch es gibt noch viele weitere Pflanzen die Thujon enthalten, dieser bittere Naturstoff ist nämlich recht weit verbreitet und findet sich im ätherischen Öl einiger Kräuter.
Wie psychoaktiv Thujon tatsächlich ist, ist umstritten. Einige empfinden bei klassischen Thujon-haltigen Pflanzen (wie dem Beifuß) eine deutliche berauschende Wirkung (v.a. in Rauchmischungen), andere bemerken wenig.
Ähnlich sieht’s beim Absinth und beim Waldmeister aus.
Das muss jeder für sich selbst heraus finden – über Kommentare zu diesem Thema würden wir uns sehr freuen (oder schickt eine Mail an kontakt@magischepflanzen.de).
Liste der Thujon haltigen Pflanzen
Botanischer Name | Häufige Namen | Inhaltsstoffe |
---|---|---|
Achillea millefolium | (Gemeine / Gewöhnliche) Schafgarbe | Ätherisches Öl mit: Thujon, Campher, α- und β-Pinen, 1,8-Cineol, α-Caryophyllen und Sabinen, außerdem Sesquiterpenlactone, Flavonoide, Cumarine, Polyine und Kaffeesäurederivate |
Artemisia absinthium | (Gemeiner) Wermut, Echt-Wermut, Bitterer Beifuß, Alsem | 0,2-0,8% ätherisches Öl mit: Thujon, Isothujon, Thujylalkohol, Chamazulen Außerdem 0,15-0,4% Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone) |
Artemisia caerulescens spp. gallica / Artemisia gallica | Provence-Wermut | Ätherisches Öl mit Thujon. Campher u.v.m. |
Artemisia ludoviciana / Artemisia mexicana | Silbriger Beifuß / Silberner Wermut / Weißer Beifuß / Prärie-Beifuß | Ätherisches Öl mit Thujon & Kampfer, außerdem Lactonglykoside (Santonin, Artemisin), Sesquiterpenlactone (Anthemidin) und Santanolide (Ludovicin, Luboldin) |
Artemisia tilesii | Tilesius' Wermut | Ätherisches Öl mit Thujon & Isothujon |
Artemisia tridentata | Wüsten-Beifuß, Steppen-Beifuß, Wüstensalbei | Ätherisches Öl mit Thujon |
Artemisia vulgaris | (Gemeiner) Beifuß, Gewürzbeifuß, Besenkraut, Wilder Wermut, Weiberkraut | Bis zu 0,2% ätherisches Öl mit: Thujon, Kampfer, 1,8-Cineol, Linalool Außerdem Sesquiterpenlactone (Vulgarin, Pilostachyn), Flavonoide, Triterpene, Polyine, Hydroxycumarine & Carotinoide |
Cedrus atlantica | Atlas-Zeder | Thujone |
Hyssopus officinalis | Ysop, Bienenkraut, Duftisoppe, Echter Ysop, Eisenkraut, Eisop, Esope, Gewürzysop, Heisop, Hisopo, Hizopf, Ibsche, Isop, Ispen, Essigkraut, Josefskraut, Weinespenkraut | Pinocamphon, Kampfer, Pinen, Thujone |
Juniperus recurva | Himalaya Juniper, Himalaya Wacholder | Thujone |
Juniperus sabina | Sadebaum, Stink-Wacholder, Gift-Wacholder, Sefistrauch, Sebenstrauch | a-Pinen, Cadinen, Sabinen, Sabinylacetat, Sabinol, Thujon |
Mentha aquatica | Wasserminze, Bachminze, | Menthol (70–95%), Menthon (10–20%), Pinen, Methylazetat, Isomenthon, Thujon, Phellandren, Piperiton |
Salvia officinalis | Echter Salbei | Ätherisches Öl mit: Thujon, 1,8-Cineol, Campher, a-Pinen, Barneal, Barnylacetat, Linalool, Camphen, Pinen außerdem Sesquiterpene (Viridiflorol, Humulen etc.) |
Salvia sclarea | Muskateller-Salbei | 1,8-Cineol, Thujon, Rosmarinsäure, Carnosol |
Tanacetum vulgare / Chrysanthemum vulgare | Rainfarn, Wurmkraut | Campher, Borneol, Thujon |
Thuja occidentalis | Abendländischer Lebensbaum, Abendländische Thuja, Gewöhnliche Thuja | a-Thujon |
Thuja plicata | Riesen-Lebensbaum, Riesen-Thuja | a-Thujon |
Nebenwirkungen & Risiken
Um die tatsächlich sehr gefährlichen Nebenwirkungen von Thujonen zu umgehen, darf man sie nicht zu hoch dosiert und nicht zu häufig einnehmen.
Der Stoff kann sich nämlich im Körper ablagern, weshalb durch regelmäßige Einnahme gefährliche Wirkstoffmengen im Blutkreislauf zirkulieren.
Dennoch – die Angst vor den Risiken und Nebenwirkungen von thujonhaltigen Pflanzen ist teils wirklich übertrieben.
Solange man vernünftige Dosierungen einhält und mehrere Tage Pause zwischen jedem Konsum einhält ist die Gefahr nicht sonderlich hoch, Krämpfe & co. zu erleiden.
Vorsichtshalber sollte man auch keine die Krampfschwelle senkende Medikamente oder Rauschmittel gemeinsam mit den genannten Pflanzen einnehmen.
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Die Thuja Heckenbäume sind sehr giftig , auch wenn sie so gut riechen. Ich würde diese nicht konsumieren, es ist gefährlich und kann zu einer blutigen Gastroenteritis und Krämpfen führen, geht auch auf die Leber. Interessant wäre, wie viel man davon nehmen kann, ohne dass es schadet. Schafgarbe oder Wermut sind da harmloser. letzterer ist sowieso so bitter, dass man kaum über dosieren kann. Im Tee soll sich das Thujon nicht so gut lösen, da kann man bei Wermut nicht viel falsch machen, man braucht nur eine kleine Prise pro Liter. Nur einmal erwischte ich als Jugendliche zu viel. Meine Mutter meinte, ich solle den Tee trinken, es würde gegen verdorbenen Magen helfen. Ich zwang ihn runter und bekam Herzklopfen und CEV´s, mir war der Tee ab da suspekt. Den Rainfarn habe ich noch nie probiert, er soll gegen Würmer helfen und riecht sehr gut.
ACHTUNG! Thuja / Lebensbäume enthalten zwar viel Thujon, sind aber auch aufgrund anderer Inhaltsstoffe hochgiftig!
Man sollte Thuja daher auch nichtmal räuchern oder gar als Grillholz verwenden.
Rainfarn dagegen kann ich als starke Thujonquelle empfehlen. Allerdings ist aufgrund des viel höheren Gehalts an Thujon (im Vgl. zu Wermut oder gar dem hier heimischen Beifuß) auf die Dosierung zu achten.
Wer gern die Thujonwirkung haben möchte, ohne einen überbitteren Ansatz haben zu wollen, kann sich z. B. mit Reinfarn und anderen Kräutern und Gewürzen nach Geschmack mit viel Zucker und Doppelkorn z. B. einen Kräuterlikör ansetzen. Rainfarn ist zwar noch bitterer als Beifuß, braucht aber weniger Menge und damit ist der Ansatz weniger bitter. Im Beifuß scheinen mir noch andere Bitterstoffe als Thujon enthalten zu sein.
Achtung! Enthält er viel Rainfarn, ist er eher Medizin – und nicht als Jägermeisterersatz für die Party geeignet. Auch Baldrianwurzelextrakt kann dazu beigegeben werden, die Kombination wirkt gegenseitig wirkverstärkend. Ein solcher Likör wirkt magenberuhigend, beruhigend, stark euphorisierend und aphrodisierend, lösend.
Ich selbst empfinde allerdings den typischen Bittergeschmacks des Thujon, wie er auch in der Schafgarbe vorkommt, als sehr angenehm.
Bereits Geschmack und Geruch bewirken bei mir eine gewisse „magische“ Veränderung; Rainfarn, Schafgarbe oder Beifuß sind sehr erdverbindend und öffnend. Eine subtile Wirkung entsteht bei mir bereits durch das Kauen weniger Rainfarnblätter oder von etwas mehr Beifuß.
Thujon hat – ohne Alkohol – keine „Rauschwirkung“ im engeren Sinne; ich würde sie als weniger sedierend als Baldrian beschreiben, aber ähnlich beruhigend, jedoch deutlich spiritueller. Eine Überdosierung führt i. d. R. zu starker Übelkeit.
Alkohol und Thujon verstärken sich jedoch gegenseitig stark – der Alkohol wirkt deutlich rauschiger.
Vielen Dank dafür!
Den Rainfarn hatte ich bisher nur als Räucherung am Lagerfeuer gegen Mücken im Blick.
Sehr interessant!
LG